Einblick in religiöse Vielfalt: zu Besuch in der Synagoge in Stuttgart

Wir katholischen Relischüler aus der 6. Klasse und später auch die evangelischen Schüler der 7. Klassen und die 9b sind nach Stuttgart in die Synagoge gefahren.

Wir waren erstaunt darüber, dass die jüdische Gemeinde dort sogar einen Kindergarten und eine Grundschule für Kinder aller Religionen hat.

Sehr erschüttert hat uns die Erinnerung an die Zerstörung der alten Synagoge 1938 durch Menschen, die das Gebäude aus Hass angezündet haben. Die Feuerwehr kam zwar, aber nur um die umliegenden Häuser zu schützen. Und am nächsten Tag wurde die Synagoge damals von Nazis gesprengt.  An dieser Stelle wurde nach dem Krieg die neue Synagoge gebaut, durch die wir eine interessante Führung bekamen.
Unser Führer Avi Palvari hat für uns sogar den Thoraschrein geöffnet und wir haben die wertvollen Thorarollen bewundert mit ihrem silbernen Schmuck. Es dauert ein ganzes Jahr, bis ein Thoraschreiber die fünf Bücher Mose von Hand auf Pergament geschrieben hat. Die hebräischen Schriftzeichen lernen die Kinder bis zur Vorbereitung auf die Bar Mizwa mit 13 Jahren. Avi Palvari hat auch erzählt, dass bei einer Hochzeit in der Synagoge ein Baldachin aufgespannt wird über dem Hochzeitspaar und ein Glas zerbrochen wird zur Erinnerung an den zerstörten Tempel.

Avi Palvari hat uns noch den Gebetsmantel gezeigt und er hat in das Schofar-Horn geblasen. Zum Abschluss haben wir in der Synagoge gemeinsam einen israelischen Tanz gemacht, denn Avi Palvari ist ein Tanzpädagoge.

Xavier Heckhausen und Johannes Wimmer

    Autor: Xavier Heckhausen, Johannes Wimmer
    Fotograf: Dorothea Weber