Dem Antisemitismus in der Gesellschaft gemeinsam widersprechen – Vortrag von Ben Salomo

Rapp-Musiker klärt Schüler über Antisemitismus auf

Wie findet Antisemitismus im Alltag statt? Und wie zeigt er sich in der aktuellen politischen Lage? Diesen Fragen ging der Rapp-Musiker Ben Salomo in seinem Vortag am EKG nach, veranstaltet und moderiert von Benjamin Brandstetter von der Friedrich-Naumann-Stiftung für Frieden.  Jonathan Kalmanovich, dessen Künstlername Ben Salomo ist, wurde in Israel geboren und kam mit vier Jahren nach Berlin. Er machte mit seinen eigenen Erfahrungen deutlich, warum sich jüdische Kinder kaum trauen, ihre Religion preiszugeben. So erzählte er von aggressiven Reaktionen und Ausgrenzungen, die er selbst schon als Kind in Berlin im Alltag erlebt hat, sogar aus seinem Freundeskreis.

Propaganda und Hass in Wort und Tat gegen jüdische Menschen hat laut Antisemitismusbericht in Deutschland aktuell einen Höchststand erreicht. Aber wo beginnt Antisemitismus? Ben Salomo nannte einige gängige Verschwörungsmythen, etwa subtile Verbindungen zu jüdischen Namen, die auch die Schüler schon gehört hatten, und machte die Hintergründe deutlich. Da es wenige persönliche Kontakte zu jüdischen Menschen im Alltag gebe, aber viele Gerüchte im Umlauf seien, könne sich diese Propaganda weit verbreiten. 24 % der Bevölkerung glaube diesen Vorurteilen. Religiöser Hass vermische sich oft mit Rassismus und aggressiver Ausgrenzung von Minderheiten verschiedenster Ausprägung.

Wie aber soll man reagieren, wenn man mit antisemitischen Vorurteilen konfrontiert ist? „Widerspreche! Frage nach: Warum erzählst Du sowas? Hast Du für Deine Meinung seriöse Quellen?“ riet Ben Salomo den Schülern.

Sehr emotional erzählte Ben Salomo davon, wie er die Angriffe auf Israel wahrgenommen hat und wie sehr das Land unter Terrorismus leide. Er machte aufmerksam darauf, wie die Ablehnung des Staates Israel offen oder versteckt in Zeichen und Parolen geäußert wird.

Der Gründer von „Rapp am Mittwoch“ berichtete auch von der Entwicklung in der Rappszene und zeigte sich entsetzt über Hass und Statements von Kollegen, sogar von Freunden aus seiner eigenen Show. Der Musiker gab den Schülern einen Einblick in diese Reaktionen und die absurden Äußerungen. Während einer Musik-Show wurde sein Auto angezündet, seither widmet sich Salomo dem Kampf gegen Anfeindungen mit Vorträgen. Musik macht er aber immer noch, wie er den Schülern am Ende mit dem Song „Ich will Frieden“ bewies.