Eine dunkle Bühne, vier Menschen mit Kerzen in den Händen, ein immer verzweifelter gegen den anschwellenden Gesang anschreiender Hauptdarsteller – der Beginn der Inszenierung von Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ am 15. November in der Stadthalle Göppingen versprach den Schülerinnen und Schülern der 9a einiges zu bieten. Nach der Lektüre des modernen Dramas, einem „Lehrstück ohne Lehre“, bot es sich an das Gastspiel des „Theater Poetenpack“ aus Potsdam anzuschauen. Begeistert zeigte sich Johanna von der starken Ausdrucksweise des Schauspielers des Herrn Biedermann und besonders des im Dramentext eher blass erscheinenden Hausmädchens Anna. „Harsch und streng statt ruhig und einsichtig“, beschreibt Johanna ihre Beobachtungen. Damit sei auch gut verdeutlicht worden, wie ungerecht sie in Biedermanns Haushalt behandelt wurde. Marlene bestätigt diesen Eindruck und betont die insgesamt stimmige Atmosphäre in der Inszenierung. Einen Aktualitätsbezug gab es mit dem unerwarteten Einschub von Michael Jacksons „We are the world“ ebenso wie mit der Rede des Dr. Phil. zur Flüchtlingskrise und der Rolle von Konsum und Kapitalismus.
Am Ende gab Biedermann erwartungsgemäß den beiden Brandstiftern Eisenring und Schmitz die Streichhölzer und alles brannte sinnbildlich nieder. Was man selbst getan hätte oder tun könnte, wenn „die Brandstifter“ kommen, war dann im Anschluss an einen unterhaltsamen Theaterabend in Göppingen eine weitere Diskussionsfrage im Unterricht.