Zur ganzheitlichen Bildung am EKG gehört es, die Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu begleiten. Deshalb fanden in den letzten Tagen mehrere Workshops mit externen Referenten statt, die von der Schulsozialarbeit eingeladen wurden. Diese Thementage sollten einen Gelegenheit schaffen, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen offen an erfahrene Experten richten konnten. Einer dieser Workshops war „Verrückt – na und“ für die Jahrgangsstufe 9. Unter Leitung von Melanie Herrmann und in Zusammenarbeit mit „Viadukt“ setzten vier Experten und Betroffene Impulse, die die Jugendlichen herausfordern sollten. So machten sie bewusst, dass psychische Erkrankungen in allen Bereichen des Lebens vorkommen, auch unter Stars und Prominenten. Was verstehe ich eigentlich unter „krank“ oder unter „gesund“? Mit solchen Fragen wurden die Jugendlichen herausgefordert, ihre Vorstellung von „normal“ in Frage zu stellen. Die Veranstalter machten deutlich, wie weit psychische Erkrankung wie Depressionen verbreitet sind und wie wichtig es ist, sich nicht zu verstecken, sondern Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ziel des Workshops war es, psychische Krisen aus der Tabuzone zu holen und ein öffentliches Gespräch darüber zu ermöglichen. So zeigte sich in den Klassen teilweise ein fundiertes Vorwissen, aber auch intensives Nachfragen. Dieser Workshop konnte den Horizont weiten und Einblicke in Symptome und Hilfen ermöglichen. Gefördert wurde aber auch das Verständnis für andere sowie die Achtsamkeit bei sich selbst. So wurde deutlich, wie wichtig es ist, auf sein psychisches Gleichgewicht zu achten und Störungen ernst zu nehmen. Der Vormittag sollte auch Mut machen, zu den eigenen Krisen und seelischen Verletzungen zu stehen, sich anderen Menschen anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen.
Beim Aufklärungsunterricht ohne Lehrer könnten sich die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen über Themen austauschen, die sie lieber mit Altersgenossen besprechen als mit Lehrern oder Eltern.
Im Workshop „young and queer“ kamen die Jugendlichen der Klassenstufe 8 mit Student*innen aus Ulm ins Gespräch über sexuelle Identität. „Es gibt kein Frauen- oder Männer-Gehirn“, deshalb wurde der Blick geweitet auf unterschiedliche Ebenen der Identität. Die Referent*innen versuchten, mit den Schüler*innen den Überblick zu gewinnen über die verschiedenen Ausprägungen der Zuschreibung zum eigenen Geschlecht. Dabei wurde der Geschlechterausdruck, also das bewusste Auftreten, unterschieden vom biologischen Geschlecht, der mentalen Geschlechtsidentität und der sexuellen Orientierung. Mit dem Workshops wurden auch Klischees aufgebrochen und es wurde Toleranz gegenüber individuellen biologischen Ausprägungsformen und Identitäten gefördert.