Bei der Autorenlesung mit Dagmar Petrick wurde den Klassen 8a und 8c der Wert von Freiheit und Menschenwürde bewusst

Lesung mit der Autorin Dagmar Petrick

Wir leben heute in einer Welt, die anders ist als noch vor 100 Jahren: In Ländern wie z.B. Südafrika oder aber auch Amerika wurden oder werden sehr viele Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe ausgegrenzt und in einigen Ländern gab bzw. gibt es eine „Politik des Rassismus“: So durften Menschen mit dunkler Hautfarbe z.B. nicht dieselben Toiletten wie Menschen mit weißer Hautfarbe benutzen, sich im Bus nicht überall hinsetzen oder auch eine höhere Schule besuchen. Auch Nelsen Mandela, 1918 in Südafrika geboren und 2013 gestorben, war solch ein Mensch, der aufgrund seiner Hautfarbe mit Rassismus zu kämpfen hatte und sich aber aktiv mit Worten gegen diese Apartheit, die Rassentrennung, in seinem Land Südafrika eingesetzt hat – und dafür 27 Jahre ins Gefängnis kam. Über ihn und die Zeit in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts geht es in Dagmar Petricks Buch „Hendrik und der berühmteste Häftling der Welt“. Dabei schreibt Dagmar Petrick aus der Sicht von Hendrik, einem Jungen, dessen Vater Gefängniswärter von Nelsen Mandela ist. Eindrücklich schildert sie, wie Hendrik dazu kommt, nicht die Meinungen der anderen, dass Mandela ein Terrorist sei, vor dem man sich hüten müsse, zu übernehmen. Er erkennt, dass es wichtig ist, sich selbst ein Bild zu machen und eine eigene Meinung zu bilden: eine Meinung dazu, dass Freiheit mit das wichtigste Gut eines Menschen ist und dass Menschen nicht das Recht haben, andere „Menschen wie Müll zu sortieren“ (Zitat Buch). So begreift Hendrik, dass zu seiner Zeit „Hausbedienstete wie Gegenstände behandelt werden“ und er fängt an darüber nachzudenken, wie „man überhaupt auf die Idee kommt, Menschen nicht gleichwertig zu behandeln“.

Das Thema „Freiheit und Menschenwürde“ wird in Klasse 8 im Deutschunterricht auch durch die Lektüre „Wilhelm Tell“ von Schiller behandelt. Durch die Lesung von Dagmar Petrick am 29.04.25 hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8c noch eine andere Möglichkeit, sich mit Themen wie Freiheit, Menschenwürde und Rassismus auseinanderzusetzen. So zeigte Petrick Fotos von Nelsen Mandela, seiner gerade einmal 4x4m² kleinen Gefängniszelle, Fotos von getrennten Toiletten oder Sitzbänken mit der Aufschrift „Europeans only“. Besonders beeindruckend war ein Foto, das Menschen mit dunkler Hautfarbe zeigt, die erstmals frei wählen durften und dafür geduldig in einer scheinbar nicht enden wollenden Menschenschlange standen, um ihren Wahlzettel einzuwerfen.

Auch heute noch müssen viele Menschen für ihre Freiheit und Menschenwürde kämpfen. Somit bleibt Dagmar Petricks Geschichte über Nelsen Mandela aus dem letzten Jahrhundert auch im 21. Jahrhundert noch hoch aktuell.

K. Dorsch