Rhapsody in School mit Dominik Wagner – “Bass erstaunt!”

Am Donnerstag, den 21.03.24 in der 5. u. 6. Std. hatten alle Musikprofiler und unsere Kontrabassistin der 6. Klasse die einmalige Gelegenheit zu einem Musikergespräch mit dem erst 26-jährigen österreichischen Kontrabass-Star Dominik Wagner.

Am Abend zuvor genossen wir ein ungemein abwechslungsreiches Konzert mit Kontrabass und Klavier mit Musik von Bach über Gershwin zu Pärt in der Stadthalle Göppingen. Dominik Wagner wurde von der sehr bekannten Pianistin Lauma Skride begleitet, die auch mit Anne-Sophie Mutter auftritt, und für ihn ist es eine große Ehre, dass sie mit ihm auftritt. Das Zusammenspiel der beiden Hochkaräter war sensationell. Als wir erfuhren, dass Lauma Skride Geburtstag hatte, wurde vom EKG spontan ein Geburtstagsständchen des Publikums angezettelt.

In diesem Konzert wurde uns der Kontrabass sehr viel vielseitiger vorgestellt, als uns das Instrument bis dahin bekannt war. Dominik Wagner spielte das ganze Konzert im Sitzen, was sehr ungewöhnlich ist, und dass er sehr sympathisch ist, zeigte sich bereits im Konzert in seinen witzigen und interessanten Ansagen zwischen den Stücken.

Am Ende des Konzerts brachten wir unsere Begeisterung durch langen Applaus und Standing Ovations zum Ausdruck und gingen in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag nach Hause.

Am nächsten Vormittag konnten wir Dominik Wagner dann ganz aus der Nähe im Musikraum 003 kennenlernen, durften alles fragen, was wir wollten, und er spielte uns mehrere Stücke auf seinem wunderbar klingenden Instrument vor, u. a. auch eines, das sein Vater extra für ihn komponiert hat. Dominik fand die Fragen der Musiker*innen „sehr cool“ und beantwortete sie gerne, gespickt mit kleinen Anekdoten. Wegen des geringen Altersunterschiedes zu den Schüler*innen wollte er geduzt werden. Es ging um Fragen zum Üben, Auswendigspielen, speziellen Details an seinem Instrument, zu Konzertreisen, Reisen mit Bahn und Flugzeug, da er keinen Führerschein besitzt und immer dieses große Instrument dabei hat. Wenn er nach Amerika fliegt, nimmt er nur seine eigenen Saiten, seinen Bogen und sein eigenes Kolophonium mit. Den Kontrabass lässt er bei diesen Reisen mittlerweile zuhause, da er beim Öffnen des Kontrabass-Flightcases durch den Zoll nicht dabei sein kann und er nicht weiß, wie mit dem Instrument umgegangen wird oder ob der Koffer wieder richtig zugemacht wird. Für uns Erstaunliches erfuhren wir über die Schulzeit in Österreich in einer speziell musikalisch ausgerichteten Schule, in der es Trimester gab: 2 Trimester Schule und ein Trimester Konzerte, dafür 13 Jahre und niemals Nachmittagsunterricht, damit man üben konnte. Sehr interessant war auch, dass Klassenarbeiten wiederholt werden mussten, wenn die Hälfte der Klasse die Note 5 (schlechteste Note in Österreich) geschrieben hatte. Dominik, dessen Mutter Cellistin ist, startete als Cellist, da es keine Kontrabässe für Vierjährige gab. Als Wiener Sängerknabe reiste er schon als junger Mensch für Konzerte nach Japan und Amerika. Heute spielt er 80-90 Konzerte im Jahr, unterrichtet mit 26 Jahren schon als Professor für Kontrabass in Würzburg, macht Studioaufnahmen und spielte bereits in mehreren hochrangigen Orchestern, wie dem London Symphony Orchestra. Sein Ziel ist es, den Kontrabass populärer zu machen – und zumindest bei uns ist ihm dies vollends gelungen.

Nach langem Applaus gab er allen Autogramme und erhielt als Andenken ein kleines Geschenk vom EKG.

Die Einladung zu diesen beiden musikalischen Highlights erhielten wir von den „Meisterkonzerten Göppingen“ im Rahmen der Reihe „Rhapsody in School“, wofür wir uns ganz herzlich bedanken, besonders bei Ulrike Albrecht.

    Autor: Gander
    Fotograf: Gander