„Weiße Flecken“ haben Anna Marquardt und Anouk Fischer Glück gebracht. Denn zu diesem Thema reichten die beiden Jugendlichen eigene Kurzgeschichten bei der Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg ein und sicherten sich damit die Teilnahme an den Kreativwochen der Kulturakademie. In der Kategorie „Literatur“ wurden von einem Expertengremium 20 Schülerinnen und Schüler ausgewählt, gleich zwei dieser Plätze gingen an das EKG.
Geschichten aufzuschreiben ist Annas Hobby. In ihrer Großfamilie ist sie dabei in bester Gesellschaft, ein Onkel schreibt selbst Bücher und auch die Oma notiert ihre Kurzgeschichten für die Familie. Das hat bei Anna großen Eindruck hinterlassen und auch sie hat die Liebe zur Literatur im Blut. Vor klein auf hatte sie Spaß daran, eigene Geschichten zu erzählen. „Das ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Emotionen in Worte zu fassen“, weiß die Schülerin der Kursstufe (11. Klasse) und sieht darin vor allem in der Corona-Zeit einen „Weg, auch mal aus der Realität wegzukommen“. Im Kurs „Literatur und Theater“ fiel ihr Talent auf, dort hat sie mit ihrem ganz eigenen, einfühlsamen Stil Begegnungen zwischen Menschen beschrieben. Mit ihrer Kreativität lässt sie im Kopf des Lesers lebendige Bilder entstehen.
Auch Anouk Fischer, Schülerin der 10. Klasse, schreibt Kurzgeschichten und Essays, bisher aber nur für sich selbst. „Woher wusste meine Deutschlehrerin das?“, fragt sie verwundert, denn der Vorschlag an die Kulturstiftung kam von Tamira Tolonic. „Anouk hat ein besonders sensibles Gespür für Literatur und einen beeindruckenden Wortschatz und Ausdruck“, berichtet die Lehrerin begeistert. „Im Unterrichtsgespräch ist sie sehr reflektiert im Umgang mit komplexen Themen.“
Nach der Nominierung durch das EKG mussten die beiden Schülerinnen ihre Kreativität und Sprachgewandtheit im Auswahlverfahren beim Schreiben einer Kurzgeschichte beweisen und sich gegen 160 Mitbewerber durchsetzen. Beide waren überrascht, dass ihr persönliches Talent gefragt war und sie damit überzeugen konnten.
Bei dem einwöchigen Programm der Kulturstiftung Kinderland, zu dem Anna und Anouk im Herbst nach Stuttgart eingeladen sind, können sie ihre Fähigkeiten in Workshops vertiefen und sich mit Gleichgesinnten austauschen.
Das Angebot der Stiftung Kinderland wird in vier Kategorien vergeben: Kunst, Musik, Literatur und MINT (Naturwissenschaften). Insgesamt wurden von den Schulen in Baden- Württemberg 1400 Schülerinnen und Schülern nominierten. Das EKG war in den Vorjahren vor allem in den Bereichen Kunst und Musik vertreten. Dass nun der Bereich Literatur neu dabei und gleich so erfolgreich ist, freut den Initiator Stefan Renner, Lehrer für Bildende Kunst und Deutsch am EKG, ganz besonders.
