Pädagogischer Tag der Lehrkräfte zur Smartphone- und Tablet-Nutzung am EKG

Pädagogischer Tag der Lehrkräfte zur Smartphone- und Tablet-Nutzung am EKG

 

Sie sind Fluch und Segen zugleich: digitale Medien.

Wer sich noch an das lästige Schreibmaschine-Schreiben erinnern kann (und wie mühsam es war, einen Rechtschreibfehler zu korrigieren), an das lange Herumsuchen im Duden nach der korrekten Schreibweise eines Wortes wie „Rhythmus“ oder nur nach der Information, wie eine Biomembran aussieht und dafür in einem (oder mehreren) Lehrwerk blättern musste, der ist froh, dass sich die Zeiten geändert haben….heute befragt man Google, schaut sich YouTube-Filme an oder tippt auf dem Tablet die Aufschriebe ein, um sie dann in seiner Cloud zu speichern und immer und überall griffbereit zu haben. Automatische Rechtschreibprogramme korrigieren derweil die eigenen Aufschriebe, sodass man sich nicht immer über jede korrekte Schreibweise eines Wortes Gedanken machen muss… In Prüfungsformaten wie Klassenarbeiten oder dem Abitur bleibt aber das traditionelle Format, bei dem man dann fehlerfrei händisch bis zu sechs Stunden schreiben muss. In diesem Spannungsfeld bewegt sich der schulische Alltag.

Während sicherlich niemand bestreitet, dass diese neuen „Arbeitsgeräte“ unser Leben erleichtert haben, sind Smartphones und Tablets aber auch „Freizeitgeräte“ geworden – man geht auf Insta, Tik Tok, chattet in WhatsApp-Gruppen, spielt Fortnite oder auch andere (Baller-) Spiele. Dann kann es durchaus auch sein, dass man pro Tag mehrere Stunden ‚am Handy‘ seine Freizeit verbringt – und vieles andere vergisst. Das Freizeitgerät kann sogar zum Suchtmittel werden, es bringt oftmals seelischen Stress (weil man z.B. keine einzige Nachricht auf WhatsApp verpassen ‚darf‘), Konzentrationsprobleme und vielleicht sogar weitere Verhaltensveränderungen bis hin zu strafbaren Handlungen (bei z.B. vorhandenem pornografischem Material auf dem Handy) mit sich. So greift das Freizeitgerät auch in den Schulalltag ein, wenn z.B. in Pausen eher am Handy gespielt wird oder wenn sich Konzentrationsschwierigkeiten oder auch Verhaltensveränderungen zeigen. Und deshalb haben sich am 13.03.2024 alle Lehrkräfte die neuesten Studien zu Medienkonsum aber auch Möglichkeiten von Medien von Dr. André Bönsch, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Medienberater Andreas Hofmann erklären lassen. Aus beiden Vorträgen wurde klar, dass bei einer Nutzung von Medien klar zwischen Arbeitsgerät und Freizeitgerät unterschieden werden muss – und dass eben bei der Nutzung von sozialen Medien „Die Dosis das Gift macht“. Neben diesen beiden Experten waren noch Schulleiter Herr Bürle vom Werner-Heisenberg-Gymnasium und Herr Waida vom Michelberg-Gymnasium Geislingen zu Gast, um ihre Tablet-Regelungen und -Erfahrungen vorzustellen (ein herzliches Dankeschön an alle Redner!!!).

Obwohl kontrovers diskutiert wurde, war doch allen eines klar: Die neuen Medien sind nicht mehr wegzudenken und werden auch im Schulalltag immer mehr Raum einnehmen. Aber auf welche Art und Weise und in welchem Umfang sie dies tun, das können wir als Lehrkräfte und Sie als Eltern versuchen zu beeinflussen, sodass verhindert wird, dass die Medien unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung negativ beeinflussen und daran hindern, ihr jeweiliges Potential voll auszuschöpfen. Die Lehrer werden nun in Arbeitsgruppen versuchen, eine gangbare Antwort für unsere Schule zu diesen schwierigen Fragen zu finden.

K. Dorsch

    Autor: Katharina Dorsch
    Fotograf: Stefan Renner