Mit Begeisterung für die Antike zum Erfolg – Selina Binder gewinnt mit einer Lateinarbeit zum Thema „Exil“ den zweiten Preis beim Landeswettbewerb „Alte Sprachen“

Selina Binders Leidenschaft gilt der lateinischen Sprache. Die Schülerin der 11. Jahrgangsstufe am Erich Kästner Gymnasium in Eislingen besucht den Latein-Grundkurs. Da Selina Latein für das Lehramt studieren will, war der Landeswettbewerb „Alte Sprachen“ der Stiftung „Humanismus heute“ des Landes Baden-Württemberg eine willkommene Gelegenheit für sie, ihr Können auf die Probe zu stellen. Und sie machte es so gut, dass sie dabei den zweiten Preis gewann. Schulleiter Stephan Arnold und Martina Ebinger überreichten ihr die Urkunde. Trotz des zusätzlichen Zeitaufwands scheute Selina im Wettbewerb nicht davor zurück, einen Aufsatz über zehn Seiten zum Thema „Erlebtes und reflektiertes Exil“ zu verfassen. Grundlage dafür waren vier Texte lateinischer Philosophen und Autoren. Diese Texte mussten interpretiert werden, auch in ihrem Bezug zu unserer Gegenwart. Selina hat sich freiwillig der schwierigen Herausforderung gestellt. „Obwohl wir jedes Jahr für den Wettbewerb werben, war Selina die erste Schülerin, die teilgenommen hat“, berichtet ihre Lateinlehrerin Martina Ebinger stolz. Selina selbst war zunehmend begeistert von dem Wettbewerb, die Auseinandersetzung mit dem zeitlosen Thema hat ihr Spaß gemacht. Sie hätte dazu noch viel mehr schreiben können, die Begrenzung des Umfangs hat sie „Stunden der Verzweiflung“ gekostet. Sie fand es interessant, in die persönliche Betroffenheit der antiken Autoren und in ihre Emotionen einzutauchen. „Die Situation der Autoren nach ihrer Flucht ins Exil war nicht so viel anders als bei Flüchtenden heute“, hat Selina festgestellt. „Sie haben die Philosophie dazu herangezogen, den Schmerz des Exils zu überwinden.“ Und die Lateinlehrerin Martina Ebinger ergänzt: „Philosophie kann auch heute noch dazu beitragen, nicht aufzugeben. Der Glaube an einen Sinn im Leben hilft beim Überleben.“

    Autor: Johannes Heldele
    Fotograf: Stefan Renner