Normalerweise geht es in der Schule um binomische Formeln, Objektpronomen, Photosynthese oder das Schreiben von Essays. Doch in der Klasse 10 des Fachs NwT stand kürzlich etwas ganz anderes im Mittelpunkt: agiles Projektmanagement. Begriffe wie Backlog, Agile-Board oder Kanban-Board hielten Einzug in den Unterricht – ganz praxisnah und mitten im Klassenzimmer.
Am Donnerstag, den 22. Mai 2025, hatte das Erich Kästner Gymnasium dazu Besuch von Bianca Briem, einer erfahrenen Scrum-Masterin, die sich beruflich mit agilen Arbeitsprozessen beschäftigt. In einem 90-minütigen Workshop vermittelte sie den NwT-Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen die Grundlagen agilen Arbeitens – nicht theoretisch, sondern anhand einer ungewöhnlichen, aber alltagsnahen Aufgabe: die agile Planung der Versorgung eines Hundes über mehrere Woche.
Dabei übernahmen die Fachlehrkräfte bewusst eine neue Rolle – nicht als klassische Wissensvermittler, sondern als Projektleiter und Visionsgeber. Ganz im Sinne echter Projektarbeit. In kleinen Teams mussten die Jugendlichen selbstverantwortlich planen, Aufgaben strukturieren und ein erstes Backlog erstellen. Eine unerwartete Wendung im Planungsprozess – etwa das Verweigern des Futters – zwang die Teams dann dazu, ihre Abläufe flexibel anzupassen. Agilität wurde so hautnah erlebbar.
Die Reaktionen der Schüler:innen waren durchweg positiv: Mit großem Engagement und viel Neugier wurde diskutiert, geplant, umgedacht – und gelernt. Dieser Workshop war zugleich der Startschuss für das abschließende Arduino-Projekt in NwT. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln hier eigene Projektideen mit dem Mikrocontroller – sowohl das inhaltliche Konzept als auch das technische Design liegt dabei ganz in ihrer Hand. Die erlernten Prinzipien aus dem Workshop bilden die Grundlage: Die Teams erstellen ein Backlog, organisieren ihre Aufgaben in einem Kanban-Board und führen regelmäßig Teamrunden durch – genau wie in echten Entwicklungsprozessen.
Mit diesem innovativen Ansatz geht das Erich Kästner Gymnasium einen weiteren Schritt in Richtung Zukunftsbildung – und zeigt, dass moderne Methoden auch im Klassenzimmer ihren Platz haben.