Welchen Einfluss hat die Nutzung der neuen Medien wie Smartphone- oder Tablet auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen? Wie wirkt sich der Medienkonsum auf deren Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus? Welche täglichen Nutzungszeiten empfehlen aktuelle Studien? Und was sind mögliche Negativeffekte einer übermäßigen Mediennutzung in Hinblick auf Sprache, Motorik, mentale Gesundheit und Beziehungen zu anderen Menschen?
Diese und weitere Fragen beantwortete Herr Dr. André Bönsch, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Suchtmediziner in seinem Vortrag sowohl den teilnehmenden Eltern der Klassen 5 bis 7 am Abend des 15.05.2024 als auch den Schülerinnenn und Schülern der Klassenstufen 8 und 9 des EKG am 16.05.2024.
Neben theoretischen Informationen und Fachwissen boten die beiden Veranstaltungen auch viel Raum für Austausch und Fragen. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. „Sind alle Spiele gleich schlecht?“, „Macht es einen Unterschied, ob man Filme oder TikToks schaut?“, „Ist es schädlich, wenn das Handy ausgeschalten neben einem liegt und wenn man schläft?“ waren einige der Fragen, die die Schülerschaft interessierte und für die Herr ihnen Dr. Bönsch Rede und Antwort stand.
Bereits im März diesen Jahres hatte Herr Dr. Bönsch die Lehrkräfte des EKG am pädagogischen Tag über aktuelle Studienergebnisse zum Medienkonsum und dessen Auswirkungen berichtet. Derzeit arbeitet das EKG an einem Konzept zur Regelung der Smartphone- und Tablet-Nutzung im Schulalltag. Derartige Regelungen sollen jedoch nicht allein von den Lehrkräften, sondern gemeinsam mit der Schülerschaft, den Eltern und weiteren Fachkräften am EKG in einem demokratischen Prozess erarbeitet werden.
Was am Ende der Veranstaltungsreihe festzuhalten ist: Neue Medien sind nicht per se „schlecht“ und aus dem Schulalltag sowieso nicht mehr wegzudenken. Es ist jedoch äußerst wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie sie die neuen Medien verantwortungsvoll und bewusst FÜR sich und in ihrem Interesse nutzen können, ohne die Gehirnentwicklung und das eigene Potential zu gefährden. Dazu gehört auch die Fähigkeit, den eigenen Konsum selbstständig regulieren und begrenzen zu können und dem Gehirn so die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen, um es vor Überforderung zu schützen – ganz ohne schlechtes Gewissen oder „FOMO“ (Fear of Missing Out = Angst, etwas zu verpassen). Dazu braucht es, je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes, auch die Unterstützung durch Erwachsene, sei es durch Sie als Eltern oder durch uns als Schule.
Das EKG ist bereit, diesen spannenden Weg – miteinander – zu gehen und bedankt sich bei Herrn Dr. Bönsch für seine aufschlussreichen und aussagekräftigen Vorträge.