Preise für Phantasiereisen und bewegende Begegnungen

Ganz im Sinne von Erich Kästner hat das EKG im Sommer einen Schreibwettbewerb ausgeschrieben. Die Redaktion der Online-Schülerzeitung „Parole Emil“ hat die Mitschüler aufgefordert, Geschichten einzureichen. Auch wenn man kaum verreisen durfte, so konnte doch wenigstens die Phantasie in die Ferne schweifen. Und so war das Motto des Schreibwettbewerbs „Reisebekanntschaften“. Während die Schüler der Unterstufe über die Begegnung mit einem „Freund aus der Ferne“ erzählten, entwarfen die Oberstufenschüler Texte zu einem Zitat von Goethe: „Bekanntschaften, wenn sie sich auch gleichgültig ankündigen, haben oft die wichtigsten Folgen.“ Nun hat Erik Wöllner, Redakteur der Schülerzeitung, die Preise an die Sieger des Wettbewerbs vergeben: Büchergutscheine der jeweiligen Buchhandlung am Wohnort des Preisträgers. Finanziert wurde der Wettbewerb aus dem Preisgeld des Erich Kästner Preises, den die Schule im vergangenen Schuljahr gewonnen hat – auch das hätte Erich Kästner sicher gefallen. Alle ausgezeichneten Texte werden nun in der Online-Schülerzeitung „Parole Emil“ veröffentlicht.

Bei den jüngeren Schülern hat Timo Müller gewonnen. Wortgewandt und lebendig beschreibt er die spannende Mutprobe zweier Urlaubsfreunde: „Mucksmäuschenstill horchten wir angespannt auf das Geräusch, das nun wie eine letzte Warnung aus dem Inneren der Hütte deutlich hektischer und lauter wurde“, schildert er in seiner Erzählung. Auch Maximilian Färber, der zweite Sieger, kommt aus der 6a, die sich gemeinschaftlich mit einem 22 Seiten umfassenden Geschichtenheft am Wettbewerb beteiligt hat. In einem witzigen Gedicht bedauert er, dass er aktuell nicht über die Grenze reisen kann, um neue Menschen kennenzulernen. Um eine abenteuerliche Begegnung auf einer phantastischen „Insel der Träume“ dreht sich die Geschichte von Amelie Schaber aus Klasse 7b, die den dritten Preis gewonnen hat.

Sehr vielfältig ist der literarische Stil, mit dem sich die Oberstufenschüler individuell dem Thema genähert haben. Die scheinbar flüchtige Begegnung zweier Menschen im Bus verdichtet Lilli Haug aus der S1 zu ihrem berührenden Text „Sechsundzwanzig Minuten Beständigkeit“. Damit hat sie den Wettbewerb der Oberstufe gewonnen. Auch Larissa Gazvoda aus der S1 beschreibt in ihrer Kurzgeschichte feinfühlig, wie die Begegnung mit einem Hund einen trauernden Menschen wieder mit Leben erfüllt. Den Raum zwischen Sehnsucht und Heimat lotet schließlich Gwendolin Hinderer aus S2 mit ihrem intensiven Gedicht aus.

    Autor: weber/ekg
    Fotograf: weber/ekg